Leben

Wenn Blau und Rot ins Gleichgewicht kommen

Beeindruckend. Berührend. Einzigartig. Das Fresko zum letzten Abendmahl von Leonardo da Vinci kann in seiner Kraft mit wenig mithalten, was ich je gesehen habe. Der Fokus fällt unmittelbar auf das Herz von Jesus, wo die Linie zwischen der roten und der blauen Seite seines Gewandes verläuft. Symbolisiert das den Einklang der männlichen und weiblichen Attribute in ihm? Wollte er die roten und blauen Energien gleichmäßig in die Welt bringen? Wollte er bewusst den Ausgleich von männlichen und weiblichen Energie in uns und in der Welt schaffen? Ist das ein Hinweis auf die Herausforderungen des Fische Zeitalters, das Jesus einleitete? Die Menschen haben die beiden Energien in ihrem Inneren meist nicht gleichmäßig integriert. Blau ist die ruhige bestimmte Energie, die den Himmel zeigt und das Meer einfärbt. Mit Rot kannst du Menschen beherrschen, Liebe vorgeben und Aggressionen schüren. Rot ist eine sehr machtvolle Farbe. In Kombination mit Blau erhält der rote Anteil seinen Platz. Die beiden Farben sind keine Komplementärfarben d. h. sie werden in ihrer Kombination nicht zu Grau. Wenn Sie in ihrer Kombination zu Grau werden, ist das Blau nicht blau und das Rot nicht rot. Die Komplementärfarbe von Blau ist gelb und von Rot ist sie grün. Unsere Aufgabe als Mensch ist es, nicht die beiden Seiten ineinander verschwimmen zu lassen, weder in der Paarbeziehung noch in uns selbst.

Blau und Rot vollends gelebt, schafft Harmonie und Einheit und vermag die Welt zum Schwingen zu bringen, aber das nur, wenn beide Anteile in der jeweiligen vollen Strahlkraft in uns Raum einnehmen. Aktuell prägt der Wandel die Zeitqualität. Haben wir die Chance, alte Muster und Normen hinter uns zu lassen und die Transformation der Elemente bzw. die Auflösung der alten Schranken einzuleiten? Wenn dem so ist, inwieweit können wir selbst die „wahre“ Weiblichkeit und die „wahre“ Männlichkeit in unserem Geschlecht erkennen und lernen zuzulassen? 

Sonne und Mond im Einklang

Vielleicht ist ein erster Schritt dazu, uns das Wechselspiel von Sonne und Mond vor Augen zu führen. Die Sonne scheint bei Tag, ist für uns das aktive Element, teilweise aggressiv, gibt Kraft und lässt den Planeten scheinbar so funktionieren, wie er funktioniert. Ohne Sonne kann kein Leben auf Erden stattfinden. Wie sieht es hingegen mit dem Mond aus? Der Mond ist bei Nacht präsent. Meist schlafen wir, wenn er am Himmel scheint. Am Tag nehmen wir ihn kaum wahr, weil die Sonne heller strahlt, aber ohne dem ausgleichenden Element, wäre ein Leben auf Erden ebenso wenig möglich. Er bestimmt Ebbe und Flut, hat Einfluss auf das Leben von Pflanzen, Tieren und uns Menschen. Er hilft bei der Regeneration, wirkt passiv und hält die Welt in der Umlaufbahn. Der Mond verkörpert die blaue Energie, während die Sonne das Rot verkörpert. Zusammen sorgen sie für eine Welt im Gleichgewicht. Jetzt beginnen wir wahrscheinlich zu verstehen, dass jeder Einzelne von uns auch ins Gleichgewicht kommen kann, integriert er oder sie die Energie der beiden Farben gleichmäßig in sich.

Bringen wir die roten Sonnen- und die blauen Mondenergien in uns ins Gleichgewicht, dann können wir auch im Außen wieder in Harmonie kommen. So hört der Wahnsinn in Beziehungen, in unserem Arbeitsfeld und bei allen anderen Aktivitäten endlich auf. Jeder für sich kommt aus seinen „bequemen“ bzw. gewohnten Verhaltensmustern heraus, lernt alleine das Leben zu schätzen und ist dennoch bereit für ein reifes Beziehungsleben. So wird eine ganz neue Lebensqualität spürbar werden.

Die Sonne ist schon untergegangen, der Mond steht als Sichel am Himmel. Die Sonne lässt den Mond strahlen. Gemeinsam halten sie unsere Erde in der Bahn.