Kosmos

Das Zeitfenster zwischen Geburt und Tod

Ein Filter, ähnlich einer Sanduhr tut sich auf. Ein Energiestau löst sich. Der Sand fließt leicht und geschmeidig durch die Engstelle, die immer weiter wird. „Alles ist in der Fülle vorhanden, wenn wir es nur zulassen.“, höre ich eine Stimme. Die Weite im Herzen zeigt sich wie ein Sandsturm, der die Energie bündelt und ins Innere wirbelt. Sie wird immer kompakter. Die Energie, die zuvor noch im Schweben war, komprimiert sich und steht nun bereit, um ins Hier und Jetzt auf die Erde gebracht zu werden. Ich öffne mein Herz und lasse zu, dass die Energie Raum einnimmt. Aus der Enge wird ein weites breites, goldenes Feld. Ist das die Wüste? Ein nach Außen hin unwirtlicher Lebensraum entpuppt sich im Inneren als Ort voller Leben. Das Sterben ist hier ebenso wie das Leben tagtäglich präsent. Der Lebensraum zeigt hart die Grenzen auf. „Du musst dich an Regeln halten, um überleben zu können. Wenn du das tust, wirst du reich beschenkt. Die Stille schenkt dir Einsicht und Mut einen Weg zu gehen, den vor dir noch niemand gegangen ist. Der Weg verlangt Disziplin und Hingabe.“, sagt eine Stimme. Auch wenn der Sandsturm unweigerlich und erbarmungslos um uns greift, ist es die Wüste, die mich in den Bann zieht. Sie hat etwas unglaublich Heilsames an sich. Der Tod ist überall präsent und kann nicht, wie in unserer modernen Welt üblich, verdrängt werden. Aus Staub bist du gekommen und zu Staub wirst du werden, wenn du gegangen bist. 

Scheinbares und Unscheinbares

Spuren im Sand. Und wo ist mein Weg?
Scheinbares und Unscheinbares: Scheinbar eine Schlange und doch bei genauerer Betrachtung „nur“ eine Blindschleiche.

Das Leben und den Tod verkörpert wohl niemand so gut wie die Wüste. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist der Sinn des Lebens? Alles Fragen, die hier und dort durch unseren Kern sickern, uns beunruhigen und uns probieren wachzurütteln. Wir glauben, in der modernen Welt ständig in Bewegung zu sein und unsere Karrierepläne, das Freizeitstreben oder unsere Familienträume zu verwirklichen. Scheinbar? Unscheinbar? Real?  Das Scheinbare verdeckt das Unscheinbare. Am Ende sind wir in der Wüste. Auf der Suche nach einer Oase befinden wir uns am Weg, doch können wir den Weg bewusst und voller Hingabe annehmen oder denken wir nur an das Ziel, das kommen mag? 

Der Weg ist das Ziel: Das Ziel ist lokalisiert und doch sind wir immer nur am Weg.

Plötzlich erwacht!

Der erste Schritt ist schwer, schmerzlich, erschütternd. Habe ich ein Leben lang falschen Idealen gedient? Konnte ich nicht erkennen, was dahintersteht? Plötzlich trete ich aus dem alten Feld in die Wüste. Die Sandkörner brennen wie Feuer in meinem Gesicht. Vor allem meine linke Seite wird sehr verwundet, denn sie ist in einen tiefen Schlaf gefallen und erwacht schmerzverzerrt. „Please don‘t touch me!“, wimmert eine weibliche Stimme aus den Tiefen ihrer Selbst. Gnadenlos zeigt die Wüste eine „neue“ Realität und ein Wegschauen ist plötzlich nicht mehr möglich. Es ist so als öffnet sich ein Fenster in die Weiten des Kosmos. „Da stehst du und dort sollst du gehen.“, ruft mir eine Stimme zu. Zwei Wege zeigen sich. Eine Spiegelung vom Jenseits ins Diesseits? Ein dritter Weg erscheint und auf dem bin ich unterwegs. Wie kann ich auf den vorgesehenen Weg wechseln, der offenbar aus Zeit und Raum ins Hier und Jetzt gespiegelt und mir zu Verfügung gestellt wird? Er scheint voller Freude und Liebe zu sein. Die Schmerzen lassen nach. Stärke und Herzenskraft treten wieder in den Vordergrund. Es ist meine Entscheidung aus der Wüste in ein neues Leben zu treten. Jeder hat den freien Willen und kann wählen. „Wähle weise. Jede Entscheidung hat einen Preis. Doch am Ende werden wir immer das sein, was wir zu Beginn waren. Ein winziges Staubkorn einer unendlich weiten Welt. Also lasst uns diese Leben nutzen, um Scheinbares zu überwinden und Besonderes hervorzubringen auch wenn es in der modernen Welt unscheinbar sein mag.“, die Stimme schalt und versiegt am Ende in der Unendlichkeit des Kosmos. Danke!! 

Der freie Wille: Es ist unsere Entscheidung, welchen Weg wir wählen.
Das Leben: A groovy kind of love